Eine Publikation der Türkischen Gemeinde in Niedersachsen e. V. LGBTIQ* in den Freiwilligendiensten 2 Liebe Kolleginnen und Kollegen, vor Ihnen liegt die Praxis-Handreichung „LGBTIQ* in den Freiwilligendiensten!“.

PRAXIS-HANDREICHUNG LGBTIQ* IN DEN FREIWILLIGENDIENSTEN

Sie ist das Ergebnis eines Projekts der Türkischen Gemeinde in Niedersachsen, welches vom BMFSFJ gefördert wurde und in Kooperation mit mehreren queeren Verbänden, Jugendgruppen und Institutionen entstanden ist.

Ziel dieser Handlungsempfehlung ist, gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren zu schauen, wie durch die verschiedenen Bereiche des Freiwilligen Sozialen Jahres dazu beigetragen werden kann, Homophobie und Transphobie aktiv entgegenzuwirken, um den Freiwilligendienst für LGBTIQ* attraktiver zu gestalten.

Jugendliche, pädagogisch Mitarbeitende aber auch Anleitende sollten in den Einsatzstellen frühzeitig lernen mit sexueller Vielfalt offen umzugehen und das Freiwillige Soziale Jahr – welches gerade auch der Persönlichkeitsentwicklung dient – dafür zu nutzen. Wissenschaftliche Untersuchungen zur Lebenssituation von LGBTIQ*1 Jugendlichen deuten auf eine erhöhte psychosoziale Belastung dieser 1 Die englische Abkürzung LGBT steht für lesbian, gay, bisexual, transgender (deutsch: lesbisch, schwul, bisexuell und trans*) und wird international z.B. von den Vereinten Nationen, EU und Europarat und von Menschenrechtsorganisationen verwendet. Das IQ* steht zusätzlich für intersex und queer (inter und queer) LGBTIQ* in den Freiwilligendiensten 3 Gruppen hin.

Während unserer langjährigen Erfahrung im Freiwilligendienst haben wir feststellen können, dass die Fortbildung und Beratung pädagogischer Fachkräfte im FSJ sowie eine frühe Aufklärung von Jugendlichen über die Vielfalt sexueller Orientierungen und Geschlechtsidentitäten notwendig sind, um gleichberechtigte Entwicklungsbedingungen für alle zu schaffen. LGBTIQ* Jugendliche brauchen Beistand in ihrer psychosozialen Entwicklung, damit sie die Möglichkeit und das Vertrauen bekommen, zu ihren Gefühlen zu LGBTIQ* in den Freiwilligendiensten 4 stehen.

 Sie benötigen Unterstützung bei der Entwicklung eines ihnen angemessenen Lebenskonzepts. Erst wenn sie wissen, dass ihre Umwelt für unterschiedliche Lebensformen sensibilisiert ist und eigene Annahmen und Vorurteile hinterfragt werden, ist es ihnen möglich, sich (nicht nur im FSJ) angstfrei als lesbisch, schwul, bisexuell oder trans* zu erkennen zu geben und damit einen wesentlichen Identitätsaspekt in die eigene Persönlichkeit zu integrieren.

 Ihre Nejla Coskun Stellvertretende Vorsitzende der Türkischen Gemeinde Niedersachsen e. V.

Ziel dieser Handlungsempfehlung ist, gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren zu schauen, wie durch die verschiedenen Bereiche des Freiwilligen Sozialen Jahres dazu beigetragen werden kann, Homophobie und Transphobie aktiv entgegenzuwirken, um den Freiwilligendienst für LGBTIQ* attraktiver zu gestalten.

Jugendliche, pädagogisch Mitarbeitende aber auch Anleitende sollten in den Einsatzstellen frühzeitig lernen mit sexueller Vielfalt offen umzugehen und das Freiwillige Soziale Jahr – welches gerade auch der Persönlichkeitsentwicklung dient – dafür zu nutzen. Wissenschaftliche Untersuchungen zur Lebenssituation von LGBTIQ*1 Jugendlichen deuten auf eine erhöhte psychosoziale Belastung dieser 1 Die englische Abkürzung LGBT steht für lesbian, gay, bisexual, transgender (deutsch: lesbisch, schwul, bisexuell und trans*) und wird international z.B. von den Vereinten Nationen, EU und Europarat und von Menschenrechtsorganisationen verwendet. Das IQ* steht zusätzlich für intersex und queer (inter und queer) LGBTIQ* in den Freiwilligendiensten 3 Gruppen hin.

Ihr Leidensdruck ist unter der negativ- oder nichtWahrnehmung ihrer sexuellen und/ oder Geschlechtsidentität sehr groß und sie suchen oft verzweifelt destruktive Bewältigungsstrategien, um ihre innere Bedrücktheit und ihren Unmut aushalten zu können. Erschreckend ist, dass LGBTIQ* Jugendliche z.B. ein 4-6-fach erhöhtes Suizidrisiko vorweisen und häufiger von Obdachlosigkeit betroffen sind als Jugendlichen, die nicht queer sind. Die psychische und soziale Situation junger LGBTIQ* zeigt somit einen dringenden Handlungsbedarf auch im Freiwilligendienst. Dies bezieht sich sowohl auf die Vermittlung von demokratischen Werten und Normen als auch auf die Unterstützung und den Schutz junger Menschen in verletzlichen Situationen.

Während unserer langjährigen Erfahrung im Freiwilligendienst haben wir feststellen können, dass die Fortbildung und Beratung pädagogischer Fachkräfte im FSJ sowie eine frühe Aufklärung von Jugendlichen über die Vielfalt sexueller Orientierungen und Geschlechtsidentitäten notwendig sind, um gleichberechtigte Entwicklungsbedingungen für alle zu schaffen. LGBTIQ* Jugendliche brauchen Beistand in ihrer psychosozialen Entwicklung, damit sie die Möglichkeit und das Vertrauen bekommen, zu ihren Gefühlen zu LGBTIQ* in den Freiwilligendiensten 4 stehen.

 Sie benötigen Unterstützung bei der Entwicklung eines ihnen angemessenen Lebenskonzepts. Erst wenn sie wissen, dass ihre Umwelt für unterschiedliche Lebensformen sensibilisiert ist und eigene Annahmen und Vorurteile hinterfragt werden, ist es ihnen möglich, sich (nicht nur im FSJ) angstfrei als lesbisch, schwul, bisexuell oder trans* zu erkennen zu geben und damit einen wesentlichen Identitätsaspekt in die eigene Persönlichkeit zu integrieren.

Ihre Nejla Coskun
Stellvertretende Vorsitzende der Türkischen Gemeinde Niedersachsen e. V.

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